Vom Kino direkt an den Spieltisch! Seit Mitte Oktober könnt ihr mit Dune – Geheimnisse der Häuser die Geschichte aus dem Kinofilm zuhause weiterspielen, denn das Spiel unseres Partners Portal Games (ihr wollt mehr über Portal Games wissen? www.pegasus.de/news/pegasus-spiele-blog/unsere-partnerverlage-portal-games) setzt dort an, wo der Film endet. Aber auch wenn ihr den Film (noch) nicht gesehen habt, bietet euch das Kennerspiel ein spannendes Abenteuer auf dem Wüstenplaneten Dune. Verrat, Intrigen, Rebellion, aber auch Held:innen und Kampfesmut erwarten euch. Wie genau die Geschichte abläuft, liegt an euch, denn Dune – Geheimnisse der Häuser ist ein storygetriebenes Abenteuerspiel, in dem ihr die Entscheidungen trefft. In dem einleitenden Prolog lernt ihr die wichtigsten Spielmechanismen kennen, bevor ihr euch in den 3 Kapiteln als Gora Mallick, Javed Dhar, Daniel Arias oder Arya Khoras dem Widerstand anschließt.

Die Charaktertableaus im Spiel geben euch eine kurze Zusammenfassung der Geschichte um die vier Personen. Wem das nicht reicht und wer wissen möchte, welche Beweggründe die vier Charaktere dafür hatten, sich auf die Seite des Hauses Atreides zu schlagen und gegen das Haus Harkonnen zu rebellieren, darf sich heute auf die Hintergrundgeschichten von Javed, Gora, Arya und Daniel freuen:

Daniel Arias wurde kurz nach seiner Grundausbildung auf Caladan nach Arrakis entsandt und bei seiner Ankunft in eine verlustreiche Schlacht gegen Haus Harkonnen geschickt. Nach der Niederlage wurde er gefangen genommen und in ein Arbeitslager gebracht, in dem er gezwungen wurde, Gebäude wieder aufzubauen, die im Konflikt zerstört worden waren. Irgendwann wurde er von Fremen-Guerillakämpfern befreit, die in Tel Gezer Sabotageaktionen durchführten:

„Team F, sichert die Straße im Osten“, hörst du Lucius Viris, den Anführer der 2. Kompanie, die in Tel Gezer stationiert ist, sagen. Du schaust dich um und siehst weitere Soldaten, die sich hinter einem zertrümmerten Wagen, der auf der anderen Straßenseite liegt, verschanzen. „Wir werden es nicht schaffen, wir sind in der Unterzahl…“ Der Schrei deines Begleiters bricht abrupt ab, als er in den Sand fällt, getötet von einer Harkonnen-Waffe. Sekunden später gibt es eine Explosion. An der Stelle, an der Viris eben noch stand, ist nun nichts mehr.

Du bist nur wenige Meter von den Soldaten in den schwarzen Uniformen entfernt. Der Nachthimmel wird von Blitzen erhellt, du hörst das Summen von Ornithoptern, die über deinem Kopf kreisen, und Explosionen in verschiedenen Teilen der Stadt. Die Straßen sind erhellt von den Feuern, die aus Gebäuden und Fahrzeugen in den Nachthimmel hochlodern. Versteckt hinter einer Hausecke, winkst du drei Kameraden zu, damit sie dir folgen. Du schleichst dich lautlos an der Wand entlang und trittst durch eine aufgebrochene Tür. Du bemerkst eine Falltür auf dem Boden, öffnest sie und leuchtest hinein. In einem kleinen Keller verstecken sich ein paar Männer, Frauen und Kinder. „Geht weg! Lasst uns in Ruhe, verdammte Atreiden! Wir werden alle sterben, wegen euch und eurem Herzog“, zischt einer der Männer. Man sieht Hass und Angst in den Augen der Zivilisten. Die Übernahme von Arrakis durch die Atreiden sollte das Ende des Leidens sein, nicht der Beginn neuer Schrecken …

Du schließt die Falltür. Zusammen mit deinem Team gehst du in das obere Stockwerk und betrittst einen leeren Raum. Durch die Jalousien siehst du eine Atreides-Einheit auf der Straße unter Harkonnen Beschuss. Du spähst lautlos aus dem Fenster, holst tief Luft und beginnst wild zu feuern, in der Hoffnung, sie abzulenken. Für einen Moment herrscht Panik in den Reihen der Harkonnen, als sie versuchen herauszufinden, woher die Schüsse kommen. Sekunden später bemerken sie dich. Die Wände wackeln von den Schüssen und der Raum füllt sich mit Staub. Du rennst zu den anderen Fenstern und setzt den Angriff fort.

Plötzlich gibt es einen kurzen Blitz und die Wand neben dir explodiert. Die Explosion schleudert dich zurück, du prallst gegen eine andere Wand und rutschst zu Boden. Du hörst ein hohes Kreischen und siehst die reglosen Körper deiner Kameraden. Es gibt kein Fenster mehr, nur noch ein riesiges, zerklüftetes Loch in der Wand. Du hörst das Geräusch schwerer Schritte auf der Treppe. Silhouetten in schwarzen Uniformen erscheinen über dir. Starke Arme fangen dich auf und heben dich vom Boden auf. Dunkelheit breitet sich vor dir aus …

 

Arya Khoras wurde auf Caladan ausgebildet und diente als niederrangige Informantin im Spionagenetzwerk von Thufir Hawat. Sie sammelte Informationen in der Gegend um Tel Gezer und versuchte, sich während des Massakers als lokale Händlerin auszugeben, wurde aber vom Haus Harkonnen bei illegalen Transaktionen entlarvt. Nach kurzer Gefangenschaft wurde sie von Zarzurs Leuten befreit:

Wenn du es noch brauchst, treffen wir uns morgen im Marktviertel. An der Wand neben dem Eingang findest du das Symbol einer roten Sonne. Ich werde drinnen auf dich warten. M.

Du hältst einen kleines Stückchen Papier aus Spice in deiner Hand. Seit Tagen versuchst du, die Identität des Harkonnen-Spions herauszufinden, der in Tel Gezer operiert. Anscheinend war er vor deiner Abreise von Caladan ein HSF-Soldat und hat sich in Tel Gezer verschanzt, anstatt den Planeten zu verlassen. Informationen über ihn zu bekommen oder ihn zu verhören, das wäre deine Chance, dass kein Geringerer als Thufir Hawat von deiner Existenz erfahren würde. Wer weiß, vielleicht wäre dein nächster Auftrag dann in Carthag? Marduk, der Händler, der offiziell mit Stoffen handelt und nebenbei noch Wetten für Kämpfe organisiert, hat angeblich Informationen über diesen Spion. Aber ist das überhaupt noch von Bedeutung?

Du verlässt das Gebäude und gehst langsam auf dein Ziel zu. Die letzten Leichen der gefallenen Atreides-Soldaten werden auf Karren geworfen. Sie werden wahrscheinlich zu wertvollem Wasser verarbeitet oder in der Wüste in der sengenden Sonne zum Trocknen zurückgelassen. Die Stadt erwacht langsam wieder zum Leben, als wäre nichts geschehen, als wäre das Massaker vor ein paar Tagen nur eine weitere Episode des Leidens auf diesem ohnehin feindlichen Planeten. Noch immer weißt du nicht, was mit deinen Befehlshabern geschehen ist. Das Versteck, in dem du deine Kontaktperson treffen solltest, wurde völlig zerstört. Dennoch willst du deine Mission zu Ende bringen. Vielleicht sieht die Situation in anderen Teilen von Arrakis anders aus? Die Hauptstreitkräfte waren immerhin in Arrakeen. Es ist nicht überraschend, dass die Harkonnen Tel Gezer eingenommen haben, aber du bist dir sicher, dass Herzog Leto die Hauptstadt nach wie vor verteidigt.

Dein lockeres, buntes Gewand wallt bei jedem Schritt sanft umher. Als du das Marktviertel erreichst, siehst du, wie die Stände, die bei den Kämpfen in der Stadt zerstört wurden, gerade wieder aufgebaut werden. Niemand erregt deine Aufmerksamkeit besonders. Du schaust dich um, aber es sind keine Harkonnen-Patrouillen in Sicht. An der Wand eines der Gebäude siehst du die Zeichnung eines roten Kreises. Du trittst hinein. Im Halbdunkel des Ladens siehst du Marduk, deinen Informanten. Er macht eine Bewegung und bittet dich ins Hinterzimmer. Gleich bekommst du die Informationen, die dir im Kampf für Arrakis nützlich sein könnten. Du gehst durch die Tür in einen stockdunklen Raum. „Hast du mich gesucht?“, hörst du eine raue Männerstimme aus den Schatten. Die Tür schließt sich hinter dir und dein Hinterkopf schmerzt plötzlich heftig. Du wirst ohnmächtig und fällst langsam zu Boden.

 

Gora Mallick ist eine einheimische Schwarzmarkthändlerin, die hauptsächlich im Spice-Schmuggel tätig ist. Nachdem sie sich geweigert hatte, einem korrupten Beamten Bestechungsgelder zu zahlen, wurde sie an das Haus Harkonnen verraten, ihres materiellen Besitzes beraubt und eingesperrt. Schließlich wurde Gora zusammen mit Arya Khoras von Zarzurs Leuten aus dem Gefängnis befreit:

Sand und Staub fallen auf den Boden, als du die Kapuze deines Wüstenmantels abstreifst und auf den Schreibtisch des Zollinspektors in Rabeth zugehst. „Miran, das ist das dritte Mal in diesem Monat, dass du den Preis erhöhst“, sagst du und lehnst dich gegen den Tresen. „Langsam verliere ich die Geduld. Vielleicht wäre es besser für mich, eine andere Route zu suchen.“ „Seit unserem letzten Treffen hat sich auch das Risiko erhöht…“, antwortet der Beamte. Ein schelmisches Lächeln überzieht sein Gesicht. „Wovon sprichst du? Fast die gesamte Harkonnen-Einheit wurde von Rabeth nach Arrakeen beordert. Es ist die beste Zeit, um…“ Ihr Herz setzt einen Moment aus, als Miran ihr einen Ordner des Sicherheitsdienstes zusteckt. Du öffnest ihn obwohl du bereits ahnst, was sich darin befindet.

Gora Mallick wird des illegalen Spice-Handels verdächtigt. Höchstwahrscheinlich begann sie ihre Aktivitäten kurz nach Herzog Letos Ankunft auf Arrakis. Es ist noch nicht geklärt, ob der Herzog von den Aktivitäten ihres Netzwerks wusste. Nachdem der barmherzige Baron Vladimir Harkonnen seine rechtmäßige Autorität wiedererlangte …

Du hebst deinen Blick zu dem Beamten. „Was soll das?“ „Du wirst gesucht, Gora“, antwortet Miran. Am liebsten möchtest du ihm die Mappe mitten in sein gut hydriertes Gesicht mit dem aalglatten Lächeln schlagen. „Das konnte ich mir selbst erschließen. Was willst du? Du weißt, ich habe so viel Fracht in meinem Waggon, dass selbst zehn Prozent für dich…“ „Ich will achtzig Prozent“, unterbricht er dich. Du antwortest mit einem Lachen. „Für achtzig Prozent müsstest du mir einen Transport nach Kaitan organisieren und dabei helfen, das Gewürz an den Imperator selbst zu verkaufen. Du kannst fünfzehn bekommen.“ „Für fünfundsiebzig Prozent lasse ich dich durch den Kontrollpunkt in Rabeth kommen. Und ich sage den Soldaten, die vor der Tür warten, dass Gora Mallicks Akten gefälscht aussehen und dass ich niemanden mit diesem Namen kenne.“ „Du wirst mich nicht auffliegen lassen, Miran. Dafür verdienst du zu viel an mir.“ Du ziehst dir deine Kapuze und die Maske des Stillsuits auf. „Ich werde morgen wiederkommen und hoffe, du bist bis dahin zur Vernunft gekommen.“

Du verlässt das Büro, wartest aber vorsichtshalber einen Moment, bevor du zum Ornithopterlandeplatz gehst – für den Fall der Fälle. Miran klang überzeugend, als er von den Soldaten sprach, die vor der Tür warten. Als du den Hintereingang erreichst, stellt sich heraus, dass er die Wahrheit gesagt hat. Sie sichern alle Türen zum Zollgebäude. „Das ist die kaladanische Schmugglerin, von der uns der Beamte erzählt hat. Nehmt sie fest!“ Du drehst dich um, aber es wimmelt nur so von Soldaten im Korridor. Du bist umzingelt. „Das ist ein Missverständnis. Ich habe mein ganzes Leben auf Arrakis verbracht“, sagst du mit erhobenen Händen. „Wir haben den Befehl, dein Spice zu konfiszieren und dich in ein Arbeitslager zu bringen“, sagt der Kommandant. „Dort werden wir sehen, welche Strafe dich dafür erwartet, dass du den barmherzigen Baron Vladimir Harkonnen bestohlen hast…“

 

Als Bürger einer kleinen Siedlung in der Nähe von Arrakeen sammelte Javed Dhar Informationen über die Aktionen des Hauses Harkonnen in Tel Gezer. Als Javeds Plan scheiterte, die Harkonnen-Garnison zu infiltrieren, verlor einer seiner engsten Freunde sein Leben. Dass Javed nicht in der Lage war, den Körper seines Freundes zu bergen, galt als große Schande – wegen Wasserverschwendung. Javed schwört, Wiedergutmachung zu leisten und einmal mehr seinen Wert in den Reihen der Fremen-Guerilla zu beweisen:

Es sollte eine schnelle, routinemäßige Infiltration einer Station in der Nähe von Arrakeen sein. Du und Ramis gabt euch als Händler und sein Fremen-Sklave aus, die sich auf dem Weg in die Hauptstadtnach einer Ornithopter-Fehlfunktion verirrt hatten. Ihr wurdet dorthin geschickt, weil viele eurer zum Spionieren ausgeschickten Gesandten in den letzten Wochen auf dieser Route verschwunden waren und eure Kontakte in der Stadt über einen verstärkten Export von Fremen-Sklaven nach Giedi Prime berichtet hatten. Es war an euch herauszufinden, ob euer Volk auf die Sklavenmärkte verschleppt wurden und ob es eine Chance gab, eure Stammesangehörigen vor einem grausamen Schicksal auf einem vergifteten Harkonnen-Planeten zu bewahren.

Der Auftrag wäre nach Plan verlaufen, hätte es da nicht diesen unglücklichen Zufall gegeben: Einer der Harkonnen-Soldaten erkannte dich – vor nicht mehr als einem Jahr warst du direkt vor seiner Nase aus einem Gefängnis in Arrakeen geflohen. Du und Ramis musstet fliehen, gejagt von den Strahlen der Laserkanonen. Im letzten Moment wurdest du von einer unbekannten Fremen-Einheit gerettet, aber Ramis hatte nicht so viel Glück. Du warst nicht in der Lage, seine Leiche zu bergen, aber du erinnerst dich an seine Augen – blau vom Spice und vor Schreck weit aufgerissen – und an die Stimme einer unbekannten Fremen, als sie  dich am Fuße des Schildwalls zurückließ: „Finde unser Sietch. Wir werden auf dich warten. Du weißt, dass du nicht zu den deinen zurückkehren kannst.“

Sie hatte Recht. Ramis hatte deine Fähigkeiten erkannt und dich in seine Abteilung aufgenommen und du warst nicht einmal in der Lage gewesen, seine Leiche zu bergen, um seiner Familie und seinem Stamm das Wasser zurückzugeben. Die Erinnerung an diese Entehrung wird dich bis ans Ende deiner Tage verfolgen.

Zarzurs Leute wissen, dass du kommst. Es dämmert schon fast, als du ihre Silhouetten auf einem Steinhang. Ungeduldig blicken Sie in Richtung der aufgehenden Sonne am Horizont. „Du hast Glück, dass Zarzur dir eine zweite Chance gegeben hat“, sagt ein junger Mann, als du dich näherst. Unter der Maske seines Stillsuits kannst du nur seine Augen sehen, blau in blau. „Vielleicht wirst du dieses Mal sein Vertrauen nicht enttäuschen.“ „Darekh, willst du, dass ich dich an den Tag erinnere, an dem du unser Versteck fast den Harkonnen verraten hast und Samit selbst dich den Shai-Hulud überlassen wollte?“, sagt das Mädchen, das neben ihm steht. Der Mann blinzelt und murmelt etwas unter der Maske seines Stillsuits, aber antwortet ihr nicht. Er legt dir eine Augenbinde an und fesselt deine Hände. „Kommt schon. Zarzur hasst es zu warten.“

 

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